Ranunculales > Papaveraceae > Papaver somniferum ssp. somniferum

Kultur-Mohn

(Papaver somniferum ssp. somniferum)

VI — VIII Home Äcker, Ruderalfluren
30— 100 cm Kulturpflanze NE
Synonym: Schlaf-Mohn. Therophyt, coll-um. Die oberen Laubblätter sind fiederlappig und stängelumfassend. Die Blüten sind meist lila oder weiß, selten kommen auch rote vor. Die ganze Pflanze ist kahl. Die Giftpflanze wird bei uns oft zur Gewinnung der alkaloidfreien Mohnsamen angebaut, hin und wieder verwildern ein paar Exemplare und sind auf Ruderalstellen anzutreffen (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Royal Botanic Gardens KEW.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
11.06. und 18.06.2020 Pucking

WP

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"1129. P. somniferum L. (Garten-M .)
Wurzel spindelig-ästig. Stengel 1—3' hoch, aufrecht, einfach, einblüthig oder ästig, mehrblüthig und so wie alle grünen Theile bläulich - bereift und kahl oder höchstens die Blüthenstiele zerslreutborstig. Blätter etwas fleischig, die wurzel- und unteren stengelständigen länglich, buchtig, in den Blattstiel herablaufend, obere Stengelblätter eirund mit herzförmiger Basis stengelumfassend, alle grob- und ungleich - gezähnt oder gekerbt. Kronen gross, 2 — 4" im Durchmesser. Blätter blassviolett mit einem schwärzlichen Flecken an der Basis, im cultivirten Zustande in allen Nuancen zwischen weiss, roth, violett bis schwarzpurpurn abändernd und oft sehr fein zerschlitzt. Staubfäden nach oben verbreitert. Kapseln fast kugelig, kahl, glatt von der 8—16lappigen, etwas concaven Griffelscheibe gekrönt. Lappen mit den Rändern sich berührend. Narbe 8 —1 6 strahlig. Der aus den verletzten, frischen, unreifen Kapseln hervorquellende weisse, durch Zutritt der Luft und Eindickung dunkelbraun sich färbende gummiresinose Milchsaft gibt das seit uralten Zeiten bekannte Opium, ein narkotisches, in unbehutsamer Gabe genommen: Schwindel, Schlafsucht, Convulsionen und selbst den Tod verursachendes Gift, gegen welches in solchen Fällen vegetabilische Säuren, z. B. Limoniensaft, Essig, ferner Cafe-Absud und bei Gefahr von Blutergiessung ins Gehirn, selbst Blutentleerungen schleunig angewendet werden müssen, bei gehöriger Anzeige aber von den Aerzten als ein vortreffliches Mittel gegen Neuralgien, Krämpfe, Koliken, Diarrhöen, Reizung der Luftwege u. s. w. angewendet wird. Auch die Samen werden des Wohlgeschmackes halber an vielen Orten Mehlspeisen und Gebäcken beigemengt. (Magennudeln, Magenstriezeln.)
Juli — Aug.


Unbekannten Vaterlandes. In Gärten häufig als Zierpflanze gezügelt, jedoch auch hie und da der Samen halber auf Feldern im Grossen gebaut. Besonders auf einigen Bergfeldern in den Mühlkreisen z. B. am Wege von Kirchschlag nach der Glasau und Zwettl an Bauernhöfen, in der Gegend von Grein, Kreutzen, Waldhausen, jedoch nicht jährlich in gleicher Menge.
"

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 384), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger hier angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 07.11.2025

zum Seitenanfang